Was ist das Tourette-Syndrom?
Das Gilles de la Tourette-Syndrom – häufiger nur Tourette-Syndrom oder kurz TS genannt – ist eine neuropsychiatrische Erkrankung. Die Krankheit ist nicht neu: sie wurde erstmals im Jahre 1827 in der Wissenschaft erwähnt und erhielt den Namen des französischen Arztes, der 1885 eine ausführliche Beschreibung dieser Erkrankung gab: Georges Gilles de la Tourette.
Das Tourette-Syndrom ist eine chronische Tic-Störung, bei der sowohl verschiedene Bewegungs- (= motorische) Tics, als auch ein Geräusch (= vokaler oder phonischer) Tic bestehen, die über eine Dauer eines Jahres auftreten und sich vor dem 18. Lebensjahr manifestiert haben.
Der Begriff Tic stammt aus dem Französischen und hat mit dem umgangssprachlichen Wort „Ticks“ (im Sinne von „jemand tickt nicht ganz richtig“) nichts gemein. Tic steht für ein spezielles neurologisches Symptom. Es handelt sich hierbei um plötzlich auftretende, rasche, sich wiederholende, zumeist nicht rhythmische Bewegungen (motorische Tics) oder Laute (vokale Tics), die „normalen“ Bewegungen ähneln.
Tics treten typischerweise erstmals im Grundschulalter zwischen dem 6. Und 8. Lebensjahr auf. Selten liegt der Beginn bereits vor dem 4. Lebensjahr. Bei über 93% der Patienten beginnen die Tics vor dem 11. Und bei 99% vor dem 15. Lebensjahr.
Tics verändern sich im Verlauf hinsichtlich ihrer Lokalisation, Schwere, Häufigkeit und Komplexität. Die Schwankungen treten spontan auf, also völlig unabhängig von äußeren Einflussfaktoren. Eine Vorhersage über die Dauer derartiger „guter“ oder „schlechter“ Phasen ist nicht möglich.
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Auf Basis wissenschaftlicher Untersuchungen liegt die Häufigkeit der Erkrankung bei ca. 1 Prozent der Gesamtbevölkerung und ist somit keine seltene Erkrankung.